Nisthilfen an Strommasten

Nisthilfen an Strommasten

Kraniche ziehen an der neuen Nisthilfe für Wanderfalken vorbei

Zusammen mit dem RWE realisierten wir das Vorhaben "Wanderfalkennisthilfen an Hochspannungsmasten". Dazu bewarben wir uns zuerst um eine Teilnahme an der Aktion „RWE Aktiv vor Ort“. Dies klappte, so dass wir mit den bewilligten 1.960 € Material für insgesamt acht Nisthilfen kaufen konnten. Gefertigt wurden sie von unserem Vorstandsmitglied Georg Möhnen.

Zugleich wurden geeignet erscheinende Hochspannungsmasten von uns ausgesucht, fotografiert und mit der genauen Bezeichnung dem RWE zur Überprüfung zugeschickt. Nicht nur, dass unsere Auswahl für gut befunden wurde, das RWE erklärte sich auch bereit, die Nisthilfen von eigenen Arbeitstrupps kostenlos an den Masten anbringen zu lassen.

Begonnen hat das Projekt mit einer Besprechung beim RWE in Gerolstein am 15.10.2013. Die erste Nisthilfe wurde am 07.01.2014 angebracht. Abgeschlossen wurde das Projekt am 21.02.2014 mit dem Aufhängen der achten Nisthilfe. Wenn auch bisher noch keine Wanderfalkenbrut in diesen Nisthilfen zu verzeichnen war, so sind doch Turmfalken zuverlässige und ständige Nutzer dieser für sie so ungeheuer komfortablen Brutplätze.

Der erste Schritt: Mastfoto und Mastbezeichnung der ausgewählten Masten werden dem RWE zur Überprüfung der Statik übermittelt.

Nach Projektbewilligung stapelt sich bald das Baumaterial in der Garage unseres Vorstandsmitgliedes Georg Möhnen.

Auch über einen kleinen Helfer freuen sich Baumeister Georg Möhnen und Projektpatin Elke Rölen.

Fast fertig - es fehlt nur noch die Dachabdeckung.

Per Motorseilwinde geht der erste Kasten nach oben.

Die Nisthilfe wird im Bereich der Traverse in den Mast eingebaut.

Beim nächsten Mast ist ein Unterbau aus zwei langen, kräftigen Metallschienen erforderlich. Ein Kran erleichtert das Abladen des insgesamt nahezu 100 kg schweren Ensembles.

Nisthilfe mitsamt Unterbau sind nicht leicht zu dirigieren.

Diesmal sitzt der Kasten nicht im Mast, sondern befindet sich auf den beiden Metallschienen vor dem Mastgestänge.

Sechs weitere Kästen sind fertig und warten darauf, eingebaut zu werden.

Raureif mitten im Februar ist nichts Außergewöhnliches. Der vereiste Mast beschert den Kletterern jedoch eine Zwangspause.

Das richtige Einhängen erwies sich neben dem stimmigen Bohren der Löcher in Schienen und Mast als das A und O bei der Montage.

In dieser optimalen Position - Kasten nach unten, Trageschienen nach oben - kann der Kasten problemlos am Mast emporgezogen werden.

Die Trageschienen werden nach untern gekippt und in den Mast hineingeschoben.

Großer Bahnhof mit Presse, Fernsehen und Rundfunk beim Aufhängen des 6. Kastens.

Es wird sauber gearbeitet. Die beim Bohren der Montagelöcher anfallenden Eisenfeilspäne werden gleich im Eimer aufgefangen.

Ein Steiger ermöglicht es den Fotografen, das Geschehen aus der Nähe mitzuverfolgen.

Der Kasten ist gekippt und wird eingeschoben.

Wanderfalken bauen kein Nest, sondern scharren sich nur eine Brutmulde. Hier wird dazu gerade Lava aus einem Eimer in den Kasten gefüllt.

Ein Mann im Mast hat bereits seine Arbeit getan und steigt ab.

Als letzte Arbeit wird das oberhalb des Kastens angebrachte Seil der Seilwinde abgehakt und am Mann mit nach unten gebracht.

So attraktiv der Kasten auch ist, die vorbeiziehenden Kraniche beachten ihn nicht.

Nun heißt es abwarten! Welche der acht neuen "Komfortwohnungen" wird wohl zuerst bezogen werden? Und von wem? Kommen wieder zuerst die Turmfalken und dann erst die Wanderfalken? Warten wir´s ab!

Die Turmfalken waren sehr schnell. Kaum aufgehängt, wurden drei der Nisthilfen von Turmfalken bezogen. Mindestens 12 Jungvögel flogen erfolgreich aus. Auf die Wanderfalken müssen wir noch etwas warten.