Am Kreuzberg bei Schönbach weiden Burenziegen 25.09.2019
Unübersehbar ragt auf dem Berg das namengebende Kreuz empor.
Seit Samstag vergangener Woche beweiden 17 Burenziegen des Landwirtes Leo Kordel vom Partnerbetrieb Naturschutz Weinfelder Hof, Mehren, 2 Hektar des ehemaligen Lavasandtagebaus am Kreuzberg bei Schönbach. Zweck dieses Beweidungsprogramms ist es, eine Verbuschung des Gebietes zu verhindern und so die ansonsten in der Natur seltenen Rohbödenstandorte, exponierte Flächen mit starker Wärmeeinstrahlung sowie Magerrasenbereiche zum Vorteil zahlreicher Insektenarten zu erhalten. Nicht nur die Natur hat einen Vorteil von dieser Maßnahme, sondern auch die Bevölkerung sowie Touristen, die auf dem vorbeilaufenden Täler- und Höhenweg unterwegs sind. Vom Gipfelkreuz des 516,5 m hohen Kreuzberges hat man nun wieder freien Blick über die Vulkaneifellandschaft bis weit in den Hunsrück hinein.
Die Vorgeschichte
Begonnen hatte alles im Jahr 2014 mit einer „Zukunftskonferenz“, bei der auf Anregung der VGV Daun im Gemeinderat und mit den Bürgern überlegt wurde, was man, nicht zuletzt im Hinblick auf den demographischen Wandel, tun könne, um die Attraktivität des Ortes zu steigern und auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Ortsgemeinde stärken könne. Dabei sei, so berichten es Ratsmitglieder, immer wieder auf den Kreuzberg hingewiesen worden. Dieser trug zwar seit 2006 wieder ein neues Kreuz, aber ansonsten war der Berg überwiegend verbuscht und zugewachsen. Nur noch wenig deutete auf den Teil der Schönbacher Geschichte hin als am Kreuzberg noch Lavasand gewonnen worden war. Als ein Ergebnis der Beratungen und Gespräche kristallisierte sich die Absicht heraus, die verbliebene Lavaformation wieder sichtbar zu machen und den Aussichtspunkt „Eifelblick“ begehbar zu halten.
Die Maßnahmen
Sollen nicht immer wieder schweißtreibende menschliche Eingriffe erfolgen müssen, ist das dauerhafte Offenhalten von Landschaftsbereichen nicht ohne tierische Hilfe möglich. Um die tierischen Helfer jedoch sinnvoll einsetzen zu können, musste ein großer Teil des 2 ha großen Areals in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde erst einmal entbuscht werden. Nachdem dies 2017 geschehen war, kamen in der nachfolgenden Zeit der Bau einer Zaunanlage, Verlegung von Wasser und Strom sowie die Errichtung eines Unterstandes hinzu. Zuschüsse gab es dazu aus dem Förderprogramm des Landes „Aktion Grün“ und vom Natur- und Geopark Vulkaneifel. Die Initiatoren und die vielen freiwilligen Helfer steuerten nicht nur den Eigenanteil der Gemeinde in Form von annähernd 1.000 Arbeitsstunden bei, sie brachten auch das Stehvermögen und die Beharrlichkeit mit, ohne die ein solches Projekt nicht erfolgreich bewältigt werden kann.
Über die offizielle Eröffnung und Vorstellung des Weideprojektes am Kreuzberg werden wir Sie rechtzeitig an dieser Stelle unterrichten.
Schauen Sie sich unsere Bilderstrecke an und lernen Sie dabei den Kreuzberg etwas kennen sowie die Ziegen am Tag ihrer Freilassung am 21.09.2019.