NRW-Naturschutzstation informiert sich über „Dauner Maarlandschaft“ 13.06.2017
Anne-Ruth Windscheif vom DLR Eifel erläutert das Beweidungskonzept
Die im Rahmen des LEADER-Projekts „Dauner Maarlandschaft“ gestartete Beweidung von Naturschutzflächen hat auch im Nachbarland Nordrhein-Westfalen (NRW) Beachtung gefunden. Organisiert vom NABU-Daun, trafen sich unter Leitung der Biologin und Leiterin der Naturschutzstation Wildenrath, Dr. Brigitta Szyska, mehrere Mitarbeiter der Station mit hiesigen Akteuren vom DLR Eifel, vom Partnerbetrieb Naturschutz Weinfelder Hof und vom NABU-Daun zu einem Gedankenaustausch. Grund dafür war ein weiteres, eigenes Beweidungsprojekt der Station Wildenrath, die für den Naturschutz im Kreis Heinsberg und der Stadt Mönchengladbach zuständig ist.
Partnerbetrieb Naturschutz Weinfelder Hof
Los ging es an dem im Landkreis Vulkaneifel einmaligen Rundstall des Weinfelder Hofes, wo Betriebsinhaber Leo Kordel den Gästen Technik und Funktionsweise des Rundstalls erläuterte. Auch seine Motivation, mit Beginn der Beweidung von Naturschutzflächen seinen Betrieb auf eine Bewirtschaftung nach den Vorgaben von Bioland umzustellen, stieß auf großes Interesse. Spezielle Fragen der Rinder- und Ziegenhaltung bildeten hier weitere Schwerpunkte der Gespräche.
Weinfelder Maar
Die Gesamtkonzeption des Projekts „Dauner Maarlandschaft“ erläuterte am Weinfelder Maar die DLR-Mitarbeiterin Anne-Ruth Windscheif. Sie ging insbesondere auf die verschiedenen Konfliktfelder ein, die sich aus der Beanspruchung eines begrenzten Gebietes durch mehrere, z.T, sich widersprechende Nutzungen ergeben. So sei es beim Beweidungsprojekt am Weinfelder Maar darum gegangen, durch eine intensive Zusammenarbeit aller Akteure Vorstellungen und Ansprüche der Maarbesucher sowie die der Mountainbiker mit den speziellen Erfordernissen der Haltung der Weidetiere im Naturschutzgebiet in Einklang zu bringen. Nach anfänglichen Problemen sei dies auch gelungen. Heute würden die Ziegen und Esel am Maar von den allermeisten Maarbesuchern als eine Bereicherung des Gebietes angesehen.
Burgweiher
Beim westlich des Hohen List gelegenen Trockenmaares Burgweiher sei es darum gegangen, das Trockenmaar als Geländestruktur überhaupt wieder erkennbar zu machen. Dazu seien umfangreiche Rodungen von Nadelholzbeständen erforderlich gewesen. Zugleich sei mit den Rodungen auch die Absicht verbunden gewesen, neues Grünland zu schaffen. Der Grünlandanteil an der Bodennutzung gehe zum Nachteil der auf Grünland angewiesenen Pflanzen und Tiere landesweit seit Jahren zurück. Auf Grund der Geländeeigentümlichkeiten erfolge am Burgweiher eine Beweidung mit Wasserbüffeln.
Sangweiher
Das Natur- und Vogelschutzgebiet Sangweiher war die letzte Besuchsstation. Hier erläuterte NABU-Daun Vorstandsmitglied Georg Möhnen die Geschichte des Gebietes. Während die im Sangweiher weidende Glanviehherde ihre Arbeit als Landschaftspfleger verrichtete, wurden Fragen wie Eignung verschiedener Rassen für eine Beweidung, Größe des Tierbesatzes, Möglichkeiten der Vermarktung, Entwicklung der durch die Beweidung begünstigten Tier- und Pflanzenarten, technische Anforderungen an Zaunsysteme, aber auch Fragen der Jagd in dem Schutzgebiet intensiv erörtert. Mit einem herzlichen Dank für die Vielzahl der für das eigene Projekt wichtigen Informationen und kleinen Präsenten für die Dauner Akteure verabschiedete sich nach regem vierstündigen Gedankenaustausch die Gruppe aus NRW.
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