Denitrifikationsanlagen für den Mürmes   24.11.2015

 

                     Das erste Denitrifikationsbeet ist ausgehoben

 

Das unter Naturschutz stehende Mürmesmoor stellt aus botanischer Sicht sicherlich eines der wertvollsten Naturschutzgebiete der Region dar. Aus Drainagen der umgebenden intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen fließt allerdings stark stickstoffbefrachtetes Wasser in das Moor. Dies führt zu einer drastischen Verschlechterung der Wasserqualität sowie zu einem starken Wachstum von Weiden in den Randbereichen des Moores. Als Folge davon ist die seltene, geschützte Moorvegetation in ihrem Bestand gefährdet. Zwei Denitrifikationsanlagen sollen nun die schädliche Nährstofffracht spürbar reduzieren.

 

Das technische Verfahren

Mit den Anlagen beschreitet man am Mürmes ziemliches Neuland. Für solche Anlagen gibt es in Deutschland noch keine Regelwerke. So musste man sich an Forschungsergebnissen und Pilotanlagen im Ausland orientieren. Als Ergebnis wurden im Mürmes zwei Gruben (Denitrifikationsbeete) ausgehoben, in die das nährstoffbefrachtete Wasser der Drainage hineinfließt. Die Gruben sind an allen Seiten mit Folie ausgelegt und mit Hackschnitzeln (sog. denitrifying bioreactors) gefüllt. Die nun in der Grube ablaufenden Prozesse sorgen für eine Reduzierung der Nährstoffe. Die Anlage arbeitet energieautark, d.h. es gibt keine elektrisch zu betreibenden Bauteile. Der Bau der Anlagen erfolgte im Rahmen des von der Stiftung Natur und Umwelt RLP geleiteten  EU-LIFE-Projekts Moore.

 

Problem nicht an der Wurzel gepackt

So erfreulich die Nährstoffreduzierung an sich ist, so kommt sie doch einem Herumkurieren an Symptomen statt einem Beheben der Ursachen gleich. Die ehemalige Bezirksregierung Trier, damals zuständig für die Naturschutzgebiete, erwog seinerzeit, das Problem an der Wurzel zu packen. Es wurden Überlegungen angestellt, das NSG Mürmes zu vergrößern und die problematischen landwirtschaftlichen Flächen in das NSG miteinzubeziehen. Über die NSG-Verordnung hätte man dann Bewirtschaftungsauflagen vorgeben können. Sogar eine Gebietsabgrenzung gab es bereits. Realisiert wurde das Vorhaben allerdings bisher nicht. Nach Lage der Dinge ist auch nicht zu erwarten, dass es in absehbarer Zeit dazu kommen wird.

 

Die nachfolgende Bildergalerie gibt einen kleinen Einblick in die Arbeiten. Zum Vergrößern bitte Bilder anklicken.

Lesen Sie zu diesem Beitrag auch die folgende Meldung:

Wasser für´s Moor   15.11.2010

Dank einer Kooperation zwischen der Fa. Werner & Mertz, Hersteller der bekannten Marken Erdal, Rex, Frosch oder Tuba, und dem NABU bekommt der Moorbereich des ...

        Fragen zur Mitgliedschaft:

        service@nabu.de  oder

        Tel. 030/284984-40 00