NSG Dauner Maare: Weideauftrieb am Weinfelder Maar   16.04.2015

Vierbeinige Landschaftspfleger im Einsatz

Passend zum Beginn des Frühjahrs wurde gestern die Weidesaison am Weinfelder Maar eröffnet. Im Vergleich zum vorigen Jahr ist die Ziegenherde des Landwirtes Leo Kordel, in dessen Zuständigkeit als Partnerbetrieb Naturschutz die Beweidung des Maarbereichs liegt, in diesen Jahr deutlich größer. Zwanzig zusätzliche Burenziegen wurden gesponsert vom NABU-Daun und von der Stiftung Schalkenmehrener Maar(e), sodass jetzt insgesamt 50 Ziegen und drei Esel an den Hängen des Maares weiden. Unter Anwesenheit der Sponsoren wurden die Tiere aus dem neuen Rundstall am Weinfelder Hof verladen und anschließend auf dem Plateau am Dronketurm auf die Weide gelassen. Damit geht die im vergangenen Jahr schon sehr positiv aufgenommene Beweidung mit den sympathischen Weidetieren in diesem Jahr in eine neue Phase.

 

Vergrößerte Weidefläche

Im Flurbereinigungsverfahren Schalkenmehren wurde im Rahmen des LEADER-Projektes "Dauner Maarlandschaft" ein neues Konzept für das Weinfelder Maar entwickelt. Angelehnt an das Aussehen des Maarbereichs in früheren Zeiten zielt dieses Konzept auf eine stärkere Offenhaltung der Maarhänge ab. Daher wurden im vergangenen Herbst und Winter weitere Teilbereiche des Geländes freigestellt und durch Mulchen für die Beweidung vorbereitet. Von den größeren Offenbereichen profitiert auch ganz erheblich die seltene Schlingnatter. Zusätzlich wurden Verbesserungen an den Zugangstoren in der Umzäunung und den Wegeführungen vorgenommen.

 

Mit Tieren auf Du und Du

Beweidungsprojekte erweisen sich sehr schnell als touristische Attraktionen. Die NABU-Beweidungsprojekte Schmidtenhöhe bei Koblenz oder Steinbühl bei Kirchheimbolanden sind gelungene Beispiele bereits mehrjähriger Beweidung. Das Beweidungsprojekt am Weinfelder Maar macht da keine Ausnahme. Die beim gestrigen Auftrieb der Herde vorbeikommenden Touristen und Besucher waren einfach nur begeistert. Für sie boten sich nicht nur neue und unerwartete Fotomotive. Wie aus den Gesprächen deutlich wurde, war für viele die direkte Begegnung mit den Tieren ein ganz besonderes Erlebnis.

 

Hand in Hand mit heimischer Gastronomie

Damit die Ziegenherde sich nicht unbegrenzt vermehrt, stellt sich die Frage einer sinnvollen Vermarktung überschüssiger Tiere. Hier kommt nun die heimische Gastronomie als ein weiterer Partner des Projekts ins Spiel. So waren beim Auftrieb der Herde nicht nur die Sponsoren anwesend, sondern auch das Ehepaar Mölder vom Hotel Schneider am Maar in Schalkenmehren. Dort werden Speisen unter der Regionalmarke „Eifel kulinarisch“ angeboten. Mit Gerichten von Ziegen, nicht nur aus der Eifel, wie von der Marke verlangt, sondern sogar aus einem der namhaftesten Naturschutzgebiete der Region, dürfte die Speisekarte künftig wohl einzigartig sein. Auf dem Umweg über ein Ziegengericht kann so zudem jeder Gast leicht zum Erhalt der einzigartigen Maarlandschaft beitragen.

 

Die nachfolgende Bildergalerie gibt einen kleinen Überblick über das gestrige Geschehen beim Weideauftrieb. Zum Vergrößern Bilder anklicken.

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